4. Flora und Fauna
Die Besonderheiten der thuathischen Pflanzen- und Tierwelt.
(siehe hierzu auch "Flora und Fauna des Hügelreiches", Anhang D)
4.1 Die Pflanzen
4.1.1 Anbruadelo (Der-Baum-der-nicht-ist)
Hierbei handelt es sich um ein ca. zehnjähriges, holunderartiges
Strauchgewächs, welches bis zu 4 Meter hoch werden kann. Der Anbruadelo
bevorzugt einen feuchten, schattigen Standort und ist hauptsächlich
im Flach- und Sumpfland mit relativ warmen Temperaturen zu finden.
Während die Pflanze lebt, bricht sie die Lichtwellen derart um
sich, daß sie vollständig unsichtbar ist.
Sie frißt Fleisch, insbesondere Vögel, Kleinsäuger und
größere Insekten, welche sie mit einem Duftstoff anlockt.
Der Anbruadelo sollte nicht berührt werden, da seine Blätter
mit Säure überzogen sind.
Allem Anschein nach ist er nicht intelligent, obwohl er sich nach unbestätigten
Zeugenaussagen in langsamem Tempo fortbewegen kann.
4.1.2 Cawriagor (Herzrose)
Die Herzrose ist ein dunkelrot blühender, etwa einen Meter hoher,
stachelloser Strauch, der etwa zwei Wochen nach dem letzten Nachtfrost
zu blühen beginnt und die Blütezeit mit dem ersten Frost beendet.
Die Blüten duften herrlich, seine morgentaubenetzten Knospen haben
heilende Wirkung.
4.1.3 Dewinmangh (Mistel)
Die Mistel ist ein Baumschmarotzer, der in Mischwäldern insbesondere
auf Eichen wächst. Sie blüht orange und trägt im Winter
weiße Früchte. Die Dewin-mangh wird, wie der Name schon sagt,
von den Druiden als Grundstoff für vielerlei magische Tränke
und Tinkturen gebraucht.
4.1.4 Dun (Alraune)
Die Zauberwurzel Dun wächst an unheimlichen und verwunschenen Orten,
dem Volksglauben nach auch überall dort, wo der Fuß eines
Gottes Magira berührte. Sie ist geformt wie ein Mensch, mit Armen,
Beinen und einem Kopf, das Haar ist der Blätterbusch.
Wenn zwei intelligente Wesen sich eine Alraune teilen und gemeinsam
verzehren, so verlieben sie sich unausweichlich ineinander. Auch wird
der Dun wegen ihrer seltsamen Form nachgesagt, lebendig zu sein und
wie ein freundlicher Geist ihrem Besitzer Geheimnisse und Schatzverstecke
zu verraten. Sie ist selten und kostbar.
4.1.5 Glynnotlonby (Eisbeere)
Der Eisbeerstrauch ähnelt etwas der Heidelbeere. Er wächst
nur in sehr kalten Gegenden, im Hochgebirge oder in der Eiswüste,
wo die Temperaturen nie für längere Zeit über den Gefrierpunkt
steigen.
Die Glynnotlonby hat dunkle, kleine Blätter und hellblaue Beeren.
Ihr natürlicher Alkoholgehalt von ca. 7% schützt sie vor dem
Erfrieren.
Die Eisbeere ist sehr beliebt bei Mensch und Tier und findet vielerlei
Verwendung in Saft, Kompott, Wein, Schnaps.
4.1.6 Nadeblodeu (Dufttang)
Nadeblodeu ist eine eßbare Seetangart, welche nicht länger
als einen Meter wird. Sie hat ovale, handgroße Blätter, die
blau gefärbt sind.
Die im Salzwasser wachsende Pflanze wird "Neissas Tränen" genannt.
Ihre Blätter schmecken bitter.
Der aus Seen stammende Süßwasser-Nadeblodeu duftet angenehm
fliederartig. Er wird "Misgperlen" genannt, und seine Blätter sind
fleischiger als die von "Neissas Tränen". Unter anderem aus Misgperlen
wird der Grüne Eiswein hergestellt. Man ißt die Blätter
auch als Gemüse; sie sind von zartem, süßlichem Aroma.
4.1.7 Prenn maengisadd (Steinbaum)
Der Steinbaum ist ein Laubbaum, der vereinzelt in kühlen, schattigen
Tälern wächst und uralt wird. Er hat einen sehr massigen Wuchs
und wird bis zu einer Höhe von circa 15 Metern hoch. Das Holz hat
das Gewicht und die Stabilität von Granit, der Steinbaum kann mit
menschlichen Mitteln nicht gefällt werden.
Seine dünnen Zweige werden als Nägel oder schwere Waffenstiele
verwendet. Lange Zeit in eine ölige Mischung, deren Zusammensetzung
als Geheimnis gehütet wird, getränkt, ist das Holz brennbar.
Es verströmt dann eine derartige Hitze, daß sie sogar Stein
zum Schmelzen bringt.
Der Steinbaum ist äußerst selten und wurde der Sage nach
von Zwergen gezüchtet.
4.2 Bestiarium
4.2.1 Flathaff (Eiswolf)
Der Flathaff lebt in kalten, einsamen Gegenden. Er ist ein riesiger,
intelligenter Wolf mit schneeweißem Fell. Flathaff jagen nur in
der Paarungszeit im Frühjahr in kleinen Rudeln von bis zu zehn
Tieren, ansonsten sind sie Einzelgänger, die sich untereinander
nicht gut verstehen. Sie können im Einzelfall die Größe
einer Kuh erreichen und sind im Kampf äußerst gefährlich.
Ein Flathaffell ist eine begehrte Jagdtrophäe, doch meist erwischt
der Wolf den Jäger.
Es scheint, daß Flathaff magische Fähigkeiten besitzen. Sie
können ihre unmittelbare Umgebung noch kälter machen, als
sie sowieso schon ist, und sie besitzen eine erstaunliche Immunität
gegenüber anderweitiger Magie.
4.2.2 Glasswitren (Einhorn)
Das thuathische Einhorn ist gänzlich schwarz und besitzt Ziegenhufe.
Es erreicht Pferdegröße, kann sehr schnell laufen und hat
eine elegante Körperhaltung. Aus seiner Stirn windet sich ein zierliches,
gewundenes Horn. Inwieweit es intelligent ist, kann man nicht mit Bestimmtheit
sagen.
Der Lebensraum des Einhorns ist der Wald. Die Berührung seines
Hornes heilt Krankheit und Verletzung, jedoch ist das Einhorn auch ein
gewaltiger Kämpfer, der mit diesem Horn angreift wie ein gerüsteter
Ritter mit seiner Lanze.
4.2.3 Nuaghda (Nuaghda)
Über das Nuaghda weiß man im Grunde gar nichts. Es ist groß,
unsichtbar und tödlich. Gerüchte von seinem Auftauchen stammen
aus den kalten und einsamen Gegenden Tir Thuathas. Man konnte dem Wesen
anhand seiner Klauenabdrücke im Schnee oder der Blutspuren und
Leichen manchmal eine Strecke weit folgen. Nähere Erkenntnisse
über die Natur des Nuaghda konnten dadurch nicht gewonnen werden.
Soweit bekannt, handelt es sich um ein Einzelexemplar, das schon immer
da gewesen ist.
4.2.4 Penn-Narb-Nor (Der heilige Wal)
Der Penn-Narb-Nor ist ein riesiges walartiges Tier mit blau schimmernder
Haut, das an der thuathischen Yddküste gesehen worden ist. Der
Penn-Narb-Nor soll überaus intelligent sein, wenn auch nicht sonderlich
lebhaft.
Es sollen schon Fischer seinen Rücken für eine Insel gehalten
und auf ihm Hütten gebaut haben. In einigen Gegenden gilt er als
Lebensspender, der den Menschen Fische zutreibt. Man sagt aber auch,
daß Neissas bernstein- und korallverzierter Thron auf seinem Rücken
stehe.
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